Abendlicher Blick auf die Bezirkssportanlage »Im Holtkamp« in Duisburg-Hamborn
Bei der Lektüre des Buchs »Falscher Einwurf – Die eigenen Gesetze der Kreisliga« von Christoph Rehm blieb der Chronist am Kapitel »Rentner« hängen. Hatte er doch ganz eigene Erinnerungen zu diesem Thema. Im Januar 2010, es war Sonntag, der 17. Januar, um ganz genau zu sein, trug Hamborn 07 im Holtkamp ein Nachholspiel gegen den FSV Duisburg aus. Die Vorzeichen waren klar: Hamborn 07 ganz oben, der FSV Duisburg ganz unten. Eine klare Sache, also.
Wie es mit den klaren Sachen manchmal so ist: Sie sind ganz und gar nicht so klar, wie sie auf den ersten Blick scheinen. In einem grausigen Spiel versalzte der FSV den Löwen die Suppe und holte einen Punkt (wenn sich der Chronist recht erinnert).
Kurz vor Ende des Spiels hatte eine Gruppe Rentner – alles langjährige und treue 07-Fans – die Schnauze voll und kommentierte das dargebotene Gegurke mit deutlichen Worten. Der Spielführer der 07er fühlte sich angegangen und pöbelte in einem absolut nicht angemessenem Ton zurück. Zum einen hatten die Rentner Eintritt bezahlt und durften dafür etwas erwarten. Zum anderen boten die Löwen an diesem Tag eine katastrophale Leistung. Normalerweise hätte er die Kritik stillschweigend annehmen und sich vielleicht an die eigene Nase fassen sollen. Am Ende dieses Spiels freuten sich nur die Gäste, die im Holtkamp punkten konnten.
Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Durch eine Story über die Geschichte von Hamborn 07 war zwischen dem damaligen Pressesprecher der Löwen und dem Chronisten so etwas wie eine gute Bekanntschaft entstanden. Der Pressesprecher hatte eines Tages den Chronisten gefragt, ob er denn bereit wäre, für das Stadionheft der Löwen die Vorworte zu schreiben. Ein Freundschaftsdienst, dem der Chronist gerne nachkam. So weit, so gut.
Der Nachschlag: Im Nachgang des obigen Spiels führte der Chronist die Ereignisse noch einmal an und bezog in seinem Vorwort zum nächsten Stadionheft deutlich Stellung für die Rentner. Diese Sichtweise stieß bei den Verantwortlichen der 07er auf wenig Gegenliebe. Ohne Kommentar und vorherige Nachfrage schrieben die Betreffenden das Vorwort kurzerhand um und bogen es so hin, wie sie es denn gerne haben wollten. Ein absolutes No-Go! Damit war für den Chronisten dann das Kapitel Hamborn 07 auf einen Schlag erledigt. Immerhin, der gute Kontakt zum ehemaligen Pressesprecher der Hamborner Löwen blieb bis heute erhalten.
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