Stockholms Stadion

Olympiska Spelen 1912

Olympiska Spelen 1912

Am 28. Mai 1909 fasste das Internationale Olympische Komitee bei einer Sitzung in Berlin den Beschluss, die Olympischen Sommerspiele 1912 an Stockholm zu vergeben. Nun benötigten die Gastgeber ein Stadion, das den grossen Ansprüchen genügen musste. Die Wahl für den Ort des Stadionbaus fiel auf ein Sportgelände im Stockholmer Stadtbezirk Östermalm, genauer gesagt auf den Bereich Norra Djurgården. Ein bereits vorhandenes Sportgelände musste weichen und an der Ecke Valhallavägen / Lidingövägen entstand das neue Stadion – Stockholms Stadion (schwedische Schreibweise Stockholms stadion), Stockholms Olympiastadion oder einfach Stadion. Den Auftrag für den Bau des Stadions erhielt der schwedische Architekt Torben Grut (1871-1945). Die Bauzeit belief sich auf knapp zwei Jahre. Am 1. Juni 1912 wurde Stockholms Stadion eingeweiht. In den Jahren 2011/2012 wurde das Stadion renoviert.

Marathon-Tor, Glockenturm und Königsloge

Stockholms Stadion, die Koenigsloge

Stockholms stadion, die Königsloge

Das Stadion verfügt über eine Aschenbahn und Naturrasen. Der Fußballfreund, der enge Arenen und heiße Atmosphäre liebt, wird diesbezüglich skeptisch dreinblicken, dennoch ist Stockholms Stadion ein tolles Bauwerk. Das Marathon-Tor, der Glockenturm oder die Königsloge geben dem Stadion ein ganz eigenes Flair.
Wer mit der Tunnelbana (Stockholms U-Bahn) zum Stadion kommt, nimmt die Linie T14 (Röda linjen) Richtung Mörby centrum. Einige Stationen der Tunnelbana sind aus dem felsigen Untergrund herausgesprengt und gefräst worden und bieten ein wunderbares Bild. Die Besucher der Station »Stadion« werden zudem noch von einer riesigen Regenbogen-Deko beglückt.

Fußball, Reiten, Konzerte – ein rundes Programm

Djurgårdens IF Torjubel

Djurgårdens IF: Torjubel feiern mit den Fans

Das Stadion fasst aktuell ca. 14.500 Zuschauer (bei Konzerten in etwa das Doppelte) und wird vielfältig genutzt: Fußball, Leichtathletik (die alljährliche DN Galan), der alljährliche Stockholm-Marathon sowie Konzerte. 1956 hatte Stockholms Stadion sogar noch einen zweiten olympischen Einsatz. Aufgrund der strengen Quarantäne-Bestimmungen in Down Under, die Spiele fanden in Melbourne statt, diente Stockholm als Austragungsort für die Reitwettbewerbe. Um bei den Pferden zu bleiben: 1990 fand hier auch noch eine Reit-WM statt.
Lange Jahre diente Stockholms Stadion auch als Finalort für die schwedische Bandymeisterschaft. Eishockey wurde in diesem Stadion ebenfalls schon gespielt. Und die Großen der Musikbranche gaben sich hier ebenfalls die Klinke in die Hand: Die Rolling Stones, U2, Elton John, Dire Straits, AC/DC, Michael Jackson, der Boss, Bruce Springsteen, Depeche Mode, die schwedische Band Gyllene Tider (mit Per Gessle, später Roxette) oder die Berliner von Rammstein rockten hier das Haus oder besser gesagt das Stadion.

AIK, Hammarby IF und Djurgårdens IF waren hier zuhause

Stockholms Stadion, das Marathon-Portal

Stockholms stadion, das Marathon-Portal

Fußball wurde und wird hier auch gespielt. Alle drei großen Stockholmer Clubs nutzten dieses Stadion schon als Heimarena. AIK von 1912 bis 1936, Djurgårdens IF von 1936 bis zum Umzug nach Södermalm 2013 und auch Hammarby IF vor dem Einzug ins Söderstadion in Johanneshov. Interessant: Djurgårdens IF wird schon für das Jahr 1912 als inoffizieller Nutzer geführt. Das erste Heimspiel trug Djurgården am 13. Oktober 1912 in diesem Stadion aus. Es war das Finale um die schwedische Fußballmeisterschaft 1912. In der Zeit von 1913 bis 1935 war Tranebergs IP im Stadtteil Bromma die Heimat von Djurgårdens IF. Heute wird Stockholms Stadion von den Damen von Djurgårdens IF und einigen unterklassigen Clubs genutzt.

Reisender, kommst Du nach Stockholm …

Stockholms Stadion, Klocktornet

Stockholms stadion, Klocktornet

… dann vergiss Stockholms Stadion nicht. Ein Besuch dieser Sportstätte lässt sich auch bei nicht fußball- oder sportaffinen Menschen gut und gerne als Kultur- oder Architekturtrip verkaufen. Da kann also niemand etwas dagegen einwenden, wenn man sich am denkmalgeschützten Objekt der Begierde, direkt vor Ort, weiterbildet. Dazu kommt, Östermalm, der Stadtbezirk, in dem dieses Stadion liegt, hat auch etwas zu bieten. Wer gut zu Fuß ist, der kann direkt von Nybro- oder Stureplan aus der City zum Stadion laufen. Entweder am Wasser entlang (Nybroplan, Strandvägen, Oxenstiernsvägen, Valhallavägen) oder eben direkt durch Östermalm (erstmal schön den Berg hoch). Die letztere Route lässt sich auch prächtig mit einem Besuch des Östermalmtorg (eine Markthalle mit reichlich Leckereien) verbinden. Fazit: Es gibt sicherlich schlechtere Aussichten, einen Tag in Stockholm zu verbringen …

 

Foto credits: alle Fotos © ed. Alaska; info@edition-alaska.com