Lichtenberg 47: Kalte Dusche an der Küste

Sind wir ehrlich, mit jedem Spiel wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass der SV Lichtenberg 47 den Platz wieder einmal als Verlierer verlassen würde. Heute im Rostocker Volksstadion trat der Ernstfall nun ein. Hansas Zweite fügte den Gästen aus Berlin die erste Niederlage dieser Saison zu. Doch der Reihe nach. Für die Berliner begann es eigentlich gar nicht so schlecht. Christian Gawe setzte einen Ball ans Aluminium. danach liessen es die Gäste etwas lockerer angehen und wurden bitter bestraft. Julian Hahnel und Henry Haufe stellten die Weichen schon in Halbzeit eins in Richtung Hansa-Sieg. Danach boten sich den Lichtenberger noch zwei Möglichkeiten, die allerdings ungenutzt blieben. Mit der 2:0-Führung der Gastgeber ging es dann in die Kabine.

Ein Punkt war drin

Christian Gawe SV Lichtenberg 47

Pechvogel Christian Gawe: Traf in Rostock nur das Aluminium

Nach dem Seitenwechsel legte der SV Lichtenberg 47 ein Schippe drauf und wurde prompt für die Mühen belohnt. Philip Grüneberg erzielte in der 49. Minute das Anschlusstor für die Berliner. In der verbleibenden Spielzeit mühten sich die Spieler von Trainer Uwe Lehmann redlich. Um den Sieg oder zumindest den Ausgleich noch zu erzwingen, packten sie am Ende gar noch die Brechstange aus. Allerdings erfolglos.
In der Endphase des Spiels kam es schließlich noch einmal zu einer strittigen Szene. »In der Schlussphase mussten wir eigentlich einen Elfmeter bekommen«, kommentierte Benjamin Plötz, der Sportliche Leiter des SV Lichtenberg 47, diese Szene. Die Pfeife des Unparteiischen blieb allerdings stumm und der SV Lichtenberg 47 verließ – erstmals in dieser Saison – den Platz als Verlierer.
Ein bitterer Moment für alle Beteiligten. Hatte sich das Lichtenberger Team doch intensiv und akribisch auf diesen Trip an die Küste vorbereitet und muss nun mit leeren Händen nach Hause fahren. »Ich bin sehr enttäuscht, hier war auf jeden Fall ein Punkt drin«, kommentierte Benjamin Plötz das soeben Gesehene. Gleichzeitig sprach er dem Gegner ein Lob für dessen Leistung aus und attestierte den Hanseaten eine »feine Leistung«.

Jetzt ist das Team gefordert

Zugegeben, es hat wohl niemand ernsthaft daran geglaubt, dass der SV Lichtenberg 47 locker, lässig und unbesiegt durch die ganze Spielzeit laufen könnte. Das wäre leichtsinnig und fahrlässig. In dieser Staffel sind etliche Vereine unterwegs, die ein guten Ball spielen. Nach dieser ersten Niederlage wird sich nun zeigen, wie gefestigt das Team von Coach Uwe Lehmann ist. Mal ein Spiel zu verlieren, das ist kein Problem. Die richtigen Schlüsse aus der Pleite von Rostock zu ziehen und am nächsten Wochenende wieder gestärkt auf dem Platz zu stehen, das ist das, was jetzt gefragt ist. Verloren ist noch lange nichts, gewonnen allerdings auch nicht. Die Sportliche Leitung hat jetzt eine Woche Zeit, die Stellschrauben nachzujustieren. Wir sind gespannt.

Hochspannung garantiert

Kommen wir zum Fazit dieses Samstags: Zeitgleich mit der Lichtenberger Niederlage fertigte Verfolger Tennis Borussia Abstiegskandidat Lok Stendal zu Hause mit 4:0 ab und schloss damit in Sachen Punkten zu Liga-Primus Lichtenberg auf. Der Abstand zu Tennis Borussia beträgt jetzt nur noch magere acht Tore. Am kommenden Samstag empfängt Lichtenberg 47 im »Zoschke« Brandenburg Süd 05. Tennis Borussia muss schon am Freitagabend in beim Tabellendritten in Greifswald ran.

 

Foto Christian Gawe: Copyright edition Alaska